Donnerstag, 6. Februar 2014

beerbook

Kamera an, ein Bier, ein Rülpser. Das neue internationale Trink-Spiel in Facebook namens „Neknominate“ sorgt dafür, dass meine Startseite komplett mit Videos von Idioten überladen ist, die ein Bier exen. Es erschüttert mich nicht nur, wer alles mitspielt. Es gab bereits zwei Tote. Und da hört der Spaß auf.

 Quelle: Youtube/Best Neknominations

Happy Birthday, Facebook. Und Prost. Anlässlich des 10. Geburtstages der Social Media Plattform erfanden australische User das Spiel „Neknominate“ („to neck a drink“ bedeutet, etwas in einem Zug auszutrinken). So bescheuert, wie der Name ist, ist auch das Spiel. Ein Bier soll so schnell wie möglich geext werden. Drei Freunde werden danach nominiert, die das gleiche innerhalb 24 Stunden tun müssen. Der Wetteinsatz: Ein Kasten Bier. Dieses Video wird dann in Facebook – äh Beerbook hochgeladen. Es nervt. Und macht verdammt unattraktiv. Schlimm genug, dass Männer ihr Klischee erfüllen und stolz darauf sind, wenn sie mit nur drei Schlücken ein Weizenglas entleeren können. Nein, es setzten sich auch Bekannte oder Freundinnen von mir an einen Tisch und saufen das Malzgetränk herunter wie Wasser. Danach folgt ein Rülpser.

Ein exzessives Trinkspiel mit Schneeballeffekt. Umso schneller, umso mehr, umso verrückter, desto besser. Der Vortrinker soll schließlich übertrumpft werden. In Irland gab es wegen diesen Wettstreits bereits zwei Tote. Der 19-jährige Ire Jonny Byrne sprang, nachdem er das Bier geext hatte, in einen Fluss und ertrank. Ross Cummins starb mit 22 Jahren an einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus. Das Ganze erinnert an den Trend „Plankin“, der auch einigen Menschen das Leben gekostet hat. Es geht nicht darum, zu schreien "Ihr werdet alle Alkoholiker und werdet an einem Bier sterben." Nein, es geht darum, dass einige ihre Grenzen nicht kennen. Der Alkoholkonsum wird offenbar nicht richtig eingeschätzt. Und da liegt das Problem. Ich wurde bisher noch nicht nominiert. Und einen Teufel werde ich tun, mich öffentlich so zu blamieren. Wobei – einen nominiere ich: Den Australier, der Neknominate erfunden hat. Und zwar zum Vollidioten des Jahres 2014. Prost.

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