Dienstag, 11. März 2014

eine gute freundin?

Spontan gefragt: "Bist du eine gute Freundin?", würde ich ohne ein Zögern mit Ja! beantworten. Keine Wimper wird dabei gezuckt. Über so etwas habe ich mir nun wirklich noch keine ernsthaften Gedanken gemacht. Obwohl, bin ich denn eine?

Beste Freundinnen sind für einander da. Immer, oder?

Es ist Montag, 1: 27 Uhr, mein Handy klingelt. "Er hat es schon wieder getan, kannst du kommen?" Meine beste Freundin ruft an, absolut selbstverständlich, mitten in der Nacht. Ein kurzes Augenrollen. "Na klar, gib mir 10 Minuten und hol schon mal den Wein raus". Ich stehe auf, natürlich. Auch wenn ich morgen früh raus muss, das hier ist wichtiger. Ziehe mir schnell die Notfall-Jogginghose an, auf einen BH wird verzichtet und auf geht´s. Dass ich die ganze Nacht eine heulende Frau trösten muss und dabei Weißwein trinke, auf den ich so gar keine Lust habe, ist mir in dem Moment egal. Das ist meine allerbeste Freundin! Ich muss für sie da sein.

Oder etwa nicht? Klar, wäre ich gerne im warmen Bett geblieben. Klar, diese Situation hat sich schon tausende Male wiederholt und bisher nicht auch nur minimal verändert. Und trotzdem würde ich jederzeit auf ein Neues mitten in der Nacht aufstehen, um für sie da zu sein. Oder tagsüber kurzerhand die Arbeit liegen lassen um eine, wie sie sagt, "lebensverändernde Maßnahme" vorher noch bei einem Kafee zu besprechen. Sie würde es ja auch für mich tun, denke ich mir.

Ganz ehrlich? In manch kleinen Momenten war ich natürlich schon mal eine schlechte Freundin. "Tut mir leid, ich bin total erkältet und kann heute leider nicht." Ich lüge. Weil ich müde bin. Die neueste Schnulze mit Jennifer Aniston heute läuft heute und die Couch guckt mich mit verführerischen Blicken aus der Ecke an. Hemmungen dabei habe ich keine. Es ist ja quasi eine Notlüge. Warum ich nicht einfach direkt die Wahrheit gesagt habe? Gott, ich weiß es wirklich nicht. In guten Freundschaften ist sowas erlaubt, finde ich. Und das nächste Mal bin ich auch wieder ehrlich, versprochen.

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