Mittwoch, 8. Januar 2014

eine depressive episode

Das "Gefühl der Gefühllosigkeit", so wird sie genannt. Eine Weltkrankheit, denn über ein Drittel der Bevölkerung leidet unter Depressionen, mit Zuständen psychischer Niedergeschlagenheit als Symptom. Eine weit verbreitete Krankheit also. Doch eine, die mit Verschwiegenheit einhergeht.

"Du guckst, als gäbe es drei Tage Regenwetter", das hören Depressive oft von Freunden
Schlafstörungen, fehlendes Hungergefühl und eine, manchmal über Tage und Wochen hinweg anhaltende, Traurigkeit sind Anzeichen der affektiven, psychischen Störung. Generell sagt man, dass man nach 14 Tagen mit diesen Symptomen bereits erste Analysen bezüglich einer Depression stellen kann. Gerade eine frühe Diagnose durch Depressionstests und Therapie sind bei einer psychischen Krankheit enorm wichtig. Denn Stimmungstiefs, Mutlosigkeit und das Gefühl vom fehlenden Lebenssinn kennt jeder von uns, doch gehen diese Momente bei gesunden Menschen wieder vorüber.

In fast jeder Familie in Deutschland gibt es mindestens eine Person, die davon betroffen ist. Doch ist eine unbehandelte Depression kein anhaltender, dauernder Zustand. Partner und Familienmitglieder wissen, sie ist phasenhaft, sie wechselt sich in den Krankheitsepisoden mit gesunden Intervallen ab, bessert sich in der Regel jedoch nicht von selbst. Sie sollte in jedem Fall vom Hausarzt oder einem Psychologen betreut werden.

Auch ich weiß aus Erfahrung: Betroffene verschweigen ihren psychischen Zustand vor ihren Mitmenschen, aus Angst vor Vorurteilen. Dabei kann der offene Umgang die Heilung fördern, zumal es zu Teilen auch eine biologisch bedingte Erkrankung ist. Besonders in Beziehungen kann dies zum Härtetest werden. Auch wenn ein Partner für den Betroffenen da sein sollte, kann er keinen Arzt ersetzen. Eine schwierige Situation für beide Parteien also. Manchmal fehlen einem einfach die richtigen Worte, um zu erklären, was in einem vorgeht. Als kleinen Tipp weiß ich: ein paar überlegte Zeilen in einem Brief zu schreiben, hilft. Sie sind nicht nur ehrlich und vertraulich, sie sind vor allem etwas Persönliches, wie die Krankheit selbst.

2 Kommentare:

  1. Als ich die Überschrift gelesen habe war ich sehr skeptisch. Ich habe das übliche oberflächliche Lari-Fari über Depressionen erwartet und wurde positiv überrascht! Toller Artikel, Anna! Jeder der solch einen Fall in der Familie hat, erkennt, dass du weißt wovon du sprichst...

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Wir freuen uns sehr über deine Meinung! Bitte denke daran, dass wir bei zwanzig zeilen liebe keine Beleidigungen dulden....
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