kräftig versalzen und schlecht kopiert

Kochshows sind nichts Neues mehr. Aber auch Sat1 wollte eine Eigene – mit besonderem Fokus auf den Geschmack der Gerichte und nicht deren Zubereitung. Als Castingshow kämpft nun also auch  „The Taste“ um Einschaltquoten und versucht mit Promiköchen zu trumpfen.

"The Taste" - eine neue Kochshow mit bissigen Juroren und noch aggressiveren Kandidaten

„Es geht ausschließlich um den Geschmack“ lässt Sat1 vor Beginn der Sendung verlauten. Doch sich im Fernsehen einer Thematik zu widmen, die von den Zuschauern nicht erfasst werden kann, ist als Konzept fragwürdig. Wie sollen wir auch riechen und schmecken, was sich hinter der Kamera abspielt? So kann bei einer Laufzeit von geschlagenen drei Stunden schon mal Langeweile aufkommen, wenn die Juroren in aller Ausführlichkeit ihre Löffel inspizieren. Das Konzept der sechsteiligen Kochshow ist einfach: Im Prinzip eine kulinarische Kopie der erfolgreichen Talentshow „TheVoice“. Vier Juroren bilden Teams mit Profi- oder Hobbyköchen, die sie vorher nicht sehen. Einzig die Blindverkostung eines Löffelgerichts, das die Kandidaten innerhalb einer Stunde zubereiten, entscheidet über das Weiterkommen. Dem Sieger winken 100.000 € Prämie. Die Fernsehköche Tim Mälzer, Lea Linster, Alexander Herrmann und Frank Rosin sollen für den Unterhaltungswert sorgen, nehmen ihre Aufgabe jedoch ein bisschen zu wörtlich. Die Luxemburgerin Linster glänzt gerne mit mangelnder Sprachkenntnis, was zugegebenermaßen in Fernsehshows zur Gewohnheit geworden ist. Dafür küsst sie ihre Teammitglieder gerne mal auf den Mund. Mälzer und Rosin prollen gerne mit selbstverständlichem Wissen und lassen sich von dem Publikum wegen einer erkannten Zutat feiern. Auch Beleidigungen sind keine Seltenheit. So beschimpfen die Juroren gerne ihre Gegner und sogar innerhalb des Teams nehmen sich herangezüchtete Showköche heraus, ihre Mitstreiter als „Opfer“ zu bezeichnen. Für einen fairen und nachvollziehbaren Wettbewerb lässt die Sendung aber leider wenig Platz und das ist schade, denn so verliert „The Taste“ leider schon nach der 2. Folge an Niveau und Glaubwürdigkeit.