Donnerstag, 14. November 2013

liebe auf umwegen

Wer sagt, dass eine Fernbeziehung nicht klappen kann, irrt sich gewaltig. Und wer denkt, dass eine Liebe auf Entfernung leicht ist, auch. Ich gehöre zu ihnen – den jungen Frauen, die sich verliebt haben. In einen Mann, der 300 Kilometer entfernt wohnt.

Bei Fernbeziehungen geht Liebe durch die Tastatur


Ich kenne viele Menschen, die sich nur an Wochenende sehen und für alle ist Punkt Nummer 1 der
langen Liste der Fernbeziehungen ganz klar: Vertrauen. Und zwar in den Partner, in sich selbst und in die Beziehung. Auch ich kenne es, dieses gemeine, hinterlistige Gefühl, dass sich ausbreitet wenn der Partner mit seinen Kumpels um die Häuser zieht. Da fühlt man sich ausgestoßen, ja sogar im Stich gelassen, wenn mal keine heiß ersehnte SMS eintrudelt im Laufe des Abends. War nicht vor kurzem die Rede von einer Sarah, die der Freund meines Freundes "heiß" findet? Was, wenn besagte Sarah mit ihren perfekten Beinen und den Rehaugen beim Feiern dabei ist? Der Gedanke wäre widerwärtig! Und ohne dass ich es will, spinnt sich eine Story zusammen. Mein Freund mit ihr an der Bar. Mein Freund mit ihr inmitten der tanzenden Meute des Clubs. Mein Freund mit ihr auf der romantischen Terrasse, vor seinem Lieblingsdönerstand, auf der Stufe vor der Haustüre, sein Mund der sich ihrem nähert... Stopp! Da ist es wieder, das Gefühl der überwältigenden Eifersucht. Doch die Sache mit der Ferne hat auch seine positiven Seiten. Man freut sich jedes Mal aufs Neue über ein Treffen mit dem Liebsten, so als wäre man auch nach Jahren noch frisch verliebt. Die Beine werden wieder häufiger rasiert, die Wohnung vor dem Besuch kräftig durchgeputzt. Wie es wohl in Sarahs Wohnung aussieht? Wahrscheinlich hat sie ein großes Bett um ihre perfekten Beine darauf lagern zu können. Krankhaft überfällt mich das Misstrauen. Mein Handy klingelt, dann die Erlösung via Whatsapp: „Schatz, wir sind doch zu Hause geblieben und haben gezockt. Ach ja und kannst du dich an Sarah erinnern? Die Neue vom Philipp? Die zieht jetzt nach China, hat dort nen Freund gefunden.“ Hach ist sie schön, diese Fernbeziehung!

2 Kommentare:

  1. Sehr schön geschrieben. Und jede junge Frau, die schon mal eine Fernbeziehung geführt hat, kann sich total gut in die von dir beschriebene Situation hineinversetzten.

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  2. Liebe Denise, du sprichst mir aus der Seele. Ich kann nur zu gut nachvollziehen wie es ist mit einer perfekten, wunderschönen "Sarah" zu konkurrieren. Der Text ist zugleich einfühlsam und witzig geschrieben, sehr schön :)

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