das ewige silvesterproblem

Die letzten Geschenkspackerl der Tante aus der Pampa sind aufgerissen, unter der Couch finden Hund und Katz die Reste der mühevoll gewuzelten Vanillekipferl, ausgedörrte Christbäume lassen traurig ihre Zweige hängen und die hypochondrisch veranlagte Oma erzählt einen Schwank mehr über krankmachende Menschenmassen im Kaufrausch.

Willkommen 2014!

Ja, Weihnachten ist vorbei - doch schon nähern wir uns mit rasanter Geschwindigkeit dem Jahr 2014. Und somit Silvester. Die Fragen, die einen nach den Feiertagen mit entsetzlicher Wucht einholen, sind simpel, aber haben es in sich: „Mit wem mach ich was wo und wann mit wie vielen und ohne wem, doch woher und warum?“ Ein ganzes Jahr hätte man Zeit zu planen, doch erst zum Ende hin tut man es wirklich.

Während schlecht strukturierte Gäste bereits vor einigen Monaten für drei verschiedene Partys zur gleichen Zeit zugesagt haben, starren noch schlechter strukturierte Verbliebene auf ihre Handys, wo im Minutentakt Absagen für die Feier am Abend eintrudeln. Silvester ist mit Stress verbunden. Immer! Die Erwartungen sind einfach jedes Mal zu hoch. Hausfrauen legen sich ins Zeug, um in den letzten Stunden 2013 die Medaille für die beste Gastgeberin 2014 abzusahnen, Männer schließen die ersten Wetten zum höchsten Bierverbrauch ab, Nachbarn übertrumpfen sich mit Raketen in der Hundert-Euro-Liga. Wo bleibt da noch Platz für den eigentlichen Sinn der Feierstunden: Gemeinsam ins neue Jahr starten, respektvolle Nächstenliebe, Vorfreude auf eine freilich ungewisse Zukunft. Oft genug bleibt im Rückblick die Erkenntnis, dass man wieder um ein Jahr ärmer, doch um eine Gewissheit reicher geworden ist: Silvester ist halt auch nur eine Nacht wir jede andere.

Wie ich den Jahreswechsel verbringen werde? Auf einer romantischen Hütte in den Bergen. Mit lieben Freunden, vielen Raketen, jeder Menge Glühwein und Erreichbarkeit nur über Brieftaube. Doch das Wichtigste: ganz ohne Stress!