Freitag, 13. Dezember 2013

mitfahrer gesucht!

Wer schon öfter mit der Bahn unterwegs war, kennt die horrenden Preise, die sich während und sogar schon vor der Reise aufmachen: München – Wien: 95 Euro. One Way. Der Kaffee: 2,50 Euro. Das Brötchen: sagenhafte 4,30 Euro! Und das, obwohl nur exakt 2/3 des trockenen Teigs belegt sind.

Mitfahrgelegenheiten liegen voll im Trend - sie sind günstig und meist pünktlich




Ohne Reservierung geht nach Feiertagen auch gar nichts, dann drängen sich ganze Gruppen in den kleinen Abteilen und hin und wieder müssen die nächsten Stunden auf dem Gang verbracht werden. Für eine Studentin wie mich ist die Bahn auf Dauer auch keine Lösung, immerhin müssen Freunde und Familie besucht und Einladungen entgegengenommen werden. Fazit: teuer! Da ich schon öfter davon gehört habe, sah ich mir die Homepage der „Mitfahrgelegenheit“ etwas genauer an. Zuerst war ich hin und hergerissen zwischen Mut und Unmut. Zu einem Fremden ins Auto steigen? Beängstigend...


Meine erste Mitfahrgelegenheit war eine durchaus positive Erfahrung. Nachdem ein Foto des Kennzeichens per Mail an meine Eltern geschickt und der Fahrer im Internet über etwaige Straftaten abgecheckt wurde, setzte ich mich etwas beruhigter auf den Beifahrersitz. Danach folgte ein dreistündiges Gespräch über die Jugend von Heute. Und das war erst der Auftakt vieler weiterer erlebnisreicher Mitfahrgelegenheiten. Ob Kabarett-Fahrt mit Kaspressknödelverkostung, Dauerschnarcher, Fahrtpreisermäßigung wegen guter Manieren – bei mir war schon alles drin. Der einzige komische Kauz, den ich je zu Gesicht bekommen habe, hat mich stundenlang über die Vorzüge der Autobahnpuffs aufgeklärt. Und ein Arzt hat allen Anwesenden in seiner kleinen Karre erklärt, wie grausam Kinder entbinden (und bekommen) wirklich ist. Mit allen Einzelheiten: Geruch, Geschrei der werdenden Mütter und, das Schlimmste, zu sehen wie da ein Kind rausgepresst wird. Ganz ehrlich, nach dieser Fahrt kann das mit dem Baby bekommen noch warten... Aber mal davon abgesehen, wer würde das nicht in Kauf nehmen für eine Ersparnis von 70 Euro im Vergleich zur  Fahrt mit dem Zug?

7 Kommentare:

  1. Liebe Denise,
    ein interessanter Beitrag! :)
    Ich bin da vielleicht ein wenig zu ängstlich :D ich denke dann immer: oh Gott oh Gott, was mache ich wenn der scheinbar nette Fahrer doch eine düstere Seite hat? Da finde ich die Aktion deiner Eltern wirklich sehr witzig. Freunde von mir machen das auch sehr häufig und lachen mich immer aus wenn ich meine Bedenken äußere. Aber mal schaun was da die Zukunft bringt ;)

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    1. Liebe Christina, vielen Dank für dein Kommentar. Ich verstehe nur zu gut, warum du Bedenken hast. Aber hey, soll man nicht auch mal ein Risiko eingehen? :) Wer weiss, vielleicht findet sich jemand, mit dem du immer mal wieder mitfahren kannst. Das bringt Routine und Vertrauen herein und du kannst dich mit gutem Gefühl zurücklehnen und die Fahrt genießen!

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  2. Kann verstehen das du zuerst zwischen Mut und Unmut geschwankt hast. Man weiß ja nie zu wem man ins Auto steigt. Habe auch schon die lustigsten Geschichten von Freunden gehört.
    Das gute ist, dass man bei Mitfahrgelegenheiten.de oder ähnlichen Portalen, meißt die Fahrer bewerten kann. Also kann man sich auch ein bisschen danach richten, um mit mehr Mut ins Auto zu steigen ;)

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    1. Liebe Sarah, vielen Dank auch für dein Kommentar. Da hast du vollkommen Recht! Zu sehen, dass bereits mehrere Leute in das Auto einer Mitfahrgelegenheit gestiegen und dabei heil (und lebend! ;) ) herausgekommen sind, gibt doch einiges an Sicherheit.

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  3. Und wer weiß, vielleicht trifft man ja auch einmal jemanden Besonderen ;)
    Der Optimist gibt ja bekanntlich nie auf

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  4. Hallo Denise,
    danke für den interessanten Beitrag. Meine Neugierde und sicher auch die Option zu Sparen hat mich neulich auf ein Event aufmerksam gemacht. Klingt eigentlich positiv, wenn sich Fahrer dort austauschen. Leider hatte ich keine Zeit selbst hinzugehen, aber ich werde es bald mal ausprobieren. Für Weihnachten habe ich mich aber schon mit einem Mädel aus meinem Semester verabredet, wird bestimmt eine lustige Fahrt. "Coming home for Christmas".. in 4 Tagen ist es soweit :-))

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  5. Liebe Saskia, DANKE für deinen lieben Kommentar! Ich hoffe, du bist gut und sicher zu Hause angekommen (und auch gut zurück natürlich!). Das Event klingt ja spannend, das ist sicher eine gute Möglichkeit, Leute kennenzulernen. Wer weiss, vielleicht treffen wir uns dann ja mal?! :)

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