mensch ist mensch

Egal ob schwarz, weiß, dick, dünn, schwul, lesbisch oder behindert - Mensch ist Mensch. Genau das wollten Pro Infirmis mit einer Aktion anlässlich des internationalen Tages der Menschen mit Behinderung zeigen. Mit einem ganz besonderen Projekt.

In Zürich präsentierten Schaufensterpuppen mit der Anatomie von Behinderten die neuste Mode.                                            Foto: Pro Infirmis

Das Motto der größten schweizer Fachorganisation der privaten Behindertenhilfe: "Wer ist schon perfekt? Kommen sie näher." In fünf Modehäusern in Zürich wurde die neueste Mode von ganz besonderen Schaufensterpuppen präsentiert: Puppen, die realen Personen mit Behinderung nachempfunden wurden. Modelle mit Skoliose, verkürzten Gliedmaßen oder deformierter Wirbelsäule schmückten die Schaufenster – und machten dabei eine super Figur. Die dreidimensionalen Abbilder wurden maßgetreu von Miss Handicap 2010 Jasmin Rechsteiner, Radiomoderator und Filmkritiker Alex Oberholzer, Leichtathlet Urs Kolly, Bloggerin Nadja Schmid und Schauspieler Erwin Aljukic erschaffen. Sie wurden zuerst abfotografiert, dann wurden Maße genommen und schließlich in Porzellan gegossen. Bei der Präsentation der Puppen war die Aufregung der Prominenten sehr groß: "Es ist schon speziell, sich so zu sehen. Wenn man sich sonst nie im Spiegel anschauen kann", erzählt Jasmin Rechsteiner im Kurzfilm von Regisseur Alain Gsponer. Innerhalb einer Woche wurde der Film mehr als vier Millionen mal angeklickt, mittlerweile sind es über sieben Millionen. Ein großer Erfolg für eine Kampagne mit kleinem Budget. 

Meistens wird uns in der Medienwelt ein bestimmtes Schönheitsideal gezeigt, das die Mehrheit nicht erfüllen kann. Es ist zu hoffen, dass solche Aktionen animieren und wir mehr mit ehrlicheren Charakteren konfrontiert werden. "Denn der Mensch heißt Mensch, weil er irrt und weil er kämpft und weil er hofft und liebt, weil er mitfühlt und vergibt." (Herbert Grönemeyer - "Mensch")