weihnachtswahnsinn

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Es ist soweit: Das vierte Türchen am Weihnachtskalender ist bereits geöffnet. Bleiben noch zwanzig und dann ist Heilig Abend. Eine Zeit, in der es oft chaotisch zugehen kann. Besonders in meiner Familie.

Bis es zur großen Weihnachtsfeier kommt, wütet das Chaos.                                                                                                         Fotos: Julian Fichtl

Der Weihnachtsbaum wird in meiner Familie, das ist Tradition, höchstens einen Tag vor dem 24. gekauft. Warum wissen wir selbst nicht. Wie er dann ungefähr aussieht, könnt ihr euch denken. Denn die guten Bäume sind "von den Strebern schon vor zwei Wochen gekauft worden"(Zitat Papa). Wir hatten schon alles: Großer Baum mit wenig Nadeln, zu kleiner Baum und viel zu dick. Oft mussten wir die Spitze abschneiden, weil er gar nicht ins Wohnzimmer gepasst hat. Das sah wirklich toll aus. Am Mittag des 24. wird er dann geschmückt. Und dann kommt jedes Jahr, was kommen muss: DIE Diskussion mit meinem Bruder. Es geht um den Baumschmuck. Er möchte tatsächlich jedes Jahr aufs Neue rote kleine Ketten an den Baum hängen, die den Baum noch zusätzlich verunstalten. (Sie sind oft zu kurz, sodass sie nicht einmal ganz um den Baum herum gehen und hängen dann seltsam herunter. Hallo?) Naja. Dann gebe ich einfach nach und versuche, mit großen Kugeln die Ketten zu übertönen. Meine Mutter sprechen wir in der Regel von 16 bis 18 Uhr nicht an. Wild tanzt sie in der Küche umher, auf allen Herdplatten kochen Töpfe, die Plätzchen noch im Ofen - schnell, herausholen! Und der Eierlikör kühlt sich draußen auf der Terasse ab. Zwischendrin geht sie noch mit unserem Hund Gassi. Wie sie das schafft? Keine Ahnung. Endlich gibt es dann das Abendessen, alle schaukeln eine Stunde später pappsatt auf dem Stuhl hin und her. Ich könnte den Wecker stellen, denn gegen 21:30 Uhr schreckt meine Mutter jedes Jahr auf. Sie hat ein Geschenk vergessen. Dann rennt sie ins Schlafzimmer hoch und kommt nach zehn Minuten wieder. "Irgendwie finde ich's gerade nicht." Tja, so "multitasking" ist meine Mutter dann doch nicht. Und das vergessene Geschenk taucht komischerweise immer erst nächstes Jahr wieder auf.